Im städtebaulichen Ensemble von Pavillions im Areal des LKH Graz wird ein bestehendes denkmalgeschützes Pavilliongebäude mit einem dreigeschossigen, turmartigen Zubau erweitert. Der Zubau dockt im Bereich eines Gebäuderücksprungs an das Bestandsgebäude an. Im Erdgeschoß des Zubaus befinden sich Räumlichkeiten für die Infusionstherapie, im ersten Obergeschoss die Erweiterung der Stroke-Unit (zusätzliche Räume für Schlaganfallpatienten) und im zweiten Obergeschoss sowie im Untergeschoß neue Büroflächen. Im Zubau der Stroke Unit im 1. Obergeschoss finden sieben Betten sowie der Stationsstützpunkt und ein barrierefreies Bad Platz. Fünf weitere Betten befinden sind weiterhin im Altbau. Diese sind jedoch räumlich mit dem Neubau verknüpft. Mehrere Bettzimmer werden durch Glassystemtrennwände mit hohen Schallschutzanforderungen von den Gangbereichen getrennt, um die Privatsphäre der Patienten zu erhöhen. Schiebetüren ermöglichen im Bedarfsfall auch das großzügige Öffnen der Liegekojen zum Erschließungsbereich bzw. zu den Flow-Stationen. Ziel der transparenten Raumlösung ist, das Team visuell besonders nahe an den Patienten heranzuführen, um ständig mit diesem in Blickkontakt zu stehen. Die Gang-Erschließung bleibt unverändert und trennt den Bereich der intensiv medizinischen Betreuung vom Lager-, Entsorgungs-, Büro- und Sozialraum, sowie den Sanitärbereichen.
Durch Einsatz von Glastrennwände bei Büro und Sozialraum flutet die Südsonne bis in den Mittelgang. Der Wartebereich für die Angehörigen vor der Stationszugangstür wird zum Gang hin geöffnet, wodurch einerseits Tageslicht in die Tiefe des Ganges gelangen kann und andererseits ein Bezug nach Außen (Orientierung) hergestellt wird. Ein auf der gesamten Station neuer farbiger Bodenbelag macht die Stroke Unit beim Durchschreiten sichtbar.
Die Materialkombination helle Eiche an den Rückwänden mit dem sonnig-gelben Bodenbelag und den weißen Decken und Wänden im Wechselspiel mit Farben wie leichten Warmgrau sorgen für eine vital wohltuende Atmosphäre sowohl für Patienten als auch für das Team. In den Ambulanzbereichen des Erdgeschosses werden Wartebereiche, MS-Ambulanz, Infusionstherapieambulanz und Nebenräume untergebracht. Auch hier wird darauf geachtet, dass sich die Patienten wohlfühlen. Die gewählte Materialkombination mit grünem Boden, Eichen- oder Nussbaumwänden soll beruhigend auf die Patienten wirken, die vor allem bei der Infusionstherapie mehrere Stunden in der Ambulanz verbringen müssen.